Kistler-Genossame Reichenburg


 

Unter dem Namen Kistler-Genossame besteht eine Genossenschaft des kantonalen öffentlichen Rechts mit Sitz in Reichenburg. Die Körperschaft war von Anfang an (wie weitgehend noch heute) eine Alpgenossenschaft. Sie vereinigte diejenigen Reichenburger Familien, welche die Alpen urbar gemacht hatten und nutzten. Früher, laut einer Urkunde betreffend der Freiheit und Gerechtigkeit der Alpgenossen aus dem Jahre 1469, gehörten zehn Geschlechter dazu, unter anderem Kistler, Eberle, Leiss, Klein, Dum, Schieri, Küng und Ruoss. Alle diese Familien sind teils ausgestorben oder ausgewandert. So sind nur noch die Kistler, eines der zahlreichsten Geschlechter in Reichenburg, nutzungsberechtigt. 1847 wird die Hirschlenliegenschaft, die früher dem Kloster Einsiedeln gehörte, von der Kistler-Genossame käuflich erworben und landwirtschaftlich genutzt. Zur Selbstversorgung wurden Pflanzteile abgegeben, vor allem während der beiden Weltkriege diente die Hirschlen als Pflanzland. 1970 erfolgte die Bewilligung für eine Tiefbaggerung. Die Kiesausbeutung ist längst abgeschlossen. Entstanden ist ein wichtiges Grundwasserreservoir, der Hirschlensee.

 

Mittel

 

Das Genossenschaftsvermögen besteht zur Hauptsache aus den Kistler-Alpen, den Liegenschaften obere und untere Hirschlen, kleinen Waldungen und verschiedenen Strassen, Bankguthaben, Wertschriften und dem Holznutzungsanspruch in den Wäldern der AGR, dies zur Erstellung und zum Unterhalt von Alpgebäuden, zu Hagungen und zur Brennholzbeschaffung für die Älpler.

 

Organe

 

Das oberste Organ der Körperschaft ist die Genossengemeinde, die im ordentlichen Turnus alljährlich Anfang Januar stattfindet. Die Organe der Verwaltung sind der Genossenvogt, der Genossenschreiber, der Kassier, der Werkmeister und der Genossenweibel. Jahresrechnung und Budget unterstehen einer Rechnungsprüfungskommission.